Die Betruebnis

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Der Dichter und sein Freund.

Der Freund.
  Freund! welches Unglueck, welche Reue
  Macht dir so bittern Schmerz?

Der Dichter.
  Ach Freund! sie flieht, die Ungetreue!
  Und sie besass mein Herz.

Der Freund.
  Um eine Falsche dich betrueben?
  Du bist ja klug genug.

Der Dichter.
  O schweig! das heisst nicht lieben,
  Laesst uns die Liebe klug.

© Gotthold Ephraim Lessing